Südengland und Cornwall ist ein wahres Paradies für einen Traumurlaub mit Hund. Endlose Sandstrände, kleine, von Felsen umrahmte Buchten, eine abwechslungsreiche Landschaft, pittoreske Fischerdörfer, ein traumhafter über 1.000 km langer Küstenwanderweg und jede Menge Vierbeiner. Erfahre hier mehr über die Orte, die wir besucht haben und lass dich entführen auf eine bezaubernde Reise durch Südengland und Cornwall mit Hund.
Wir starten Mitte Juni unsere Reise mit dem PKW in Österreich und müssen, um überhaupt bis nach England zu kommen, rund 1.300 km auf Autobahnen durch Europa zurücklegen. Das heißt stundenlanges, konzentriertes Fahren für mich und ein ausgedehntes Schläfchen für Serena. Mit einer Zwischenübernachtung in Eltville (Nähe Frankfurt, ziemlich genau auf halber Strecke) war das gut zu schaffen. Ich habe vor der Fährüberfahrt noch eine Übernachtung in Calais eingeplant, um am nächsten Tag gut ausgeschlafen die Fähre am frühen Morgen zu erwischen. Übrigens war ich vom Strand in Calais positiv überrascht: Endlose Weite und wir konnten uns am Abend herrlich die Füße vertreten.
Die Einreise mit Hund nach Großbritannien ist problemlos, man benötigt lediglich den EU-Heimtierausweis, den Mikrochip und eine Bandwurmbehandlung, welche ich noch vor Abreise von meiner Tierärztin verabreichen und im Pass eintragen ließ. (hier unbedingt die Fristen beachten!)
Wir entschieden uns für die Überfahrt mit P&O Ferries und die Pet Lounge – dies bedeutet, der Hund kann während der 1,5 stündigen Überfahrt mit an Deck – in die Pet Lounge. P&O Ferries Pet Lounge
In England angekommen, ist man gleich einmal mit dem Linksverkehr konfrontiert. Hier ein Tipp: Ich habe mir einen riesigen roten Links-Pfeil aufs Armaturenbrett im Auto geklebt, sodass ich in Gefahrensituationen hoffentlich nach links ausweiche.
Ich nutzte den ersten Tag und fuhr vier Stunden bis an die Jurassic Coast – kurzfristig habe ich für zwei Tage in der Lulworth Cove ein B&B gebucht. Die Lulworth Cove ist ein sehr kleiner, aber sehr hübscher Ort mit einer schönen Bucht. Man kann herrlich wandern und es ist der perfekte Ausgangspunkt, um Durdle Door und die herumliegenden Strände zu besuchen. – Dies war ein absolutes Highlight für mich. Tipp: Wir hatten ein liebevoll dekoriertes Zimmer mit Meerblick im Lulworth Cove Inn, leckeres Frühstück und ein cooles Pub zum Abendessen. https://www.lulworth-coveinn.co.uk/
Nächster Stopp – Salcombe, mit dem Strand North Sands, wo sich auch die Vierbeiner schön austoben können. Wir machten uns am South West Coast Path auf in Richtung Bolt Head, eine wunderschöne Wanderung durch Blumen, Steinformationen und mit immer atemberaubenden Blick auf das Meer.
Eigentlich wanderten wir von jedem Ort aus ein Stück am South West Coast Path. Dieser Wanderweg führt um ganz Cornwall und Südengland herum und immer direkt an der Küste entlang. Dieser Weg war mit ein Grund, warum ich mich für Südengland/Cornwall als Reisedestination entschieden habe. Mir war es wichtig, dass ich immer schöne Spazier-/Wanderwege für Serena habe.
Unsere Route führt weiter in Richtung Westen, wir wandern in der endlos langen Whitsand Bay/Tregantle Beach (etwas einsam und beim Parkplatz militärisches Gebiet) aber dafür kann Serena ungestört flitzen.
Looe ist ein für Cornwall richtig typisches Fischerdorf – alte Häuser, nette Lokale und Geschäfte und unzählige Boote im Wasser oder auf Sand. In ganz Südengland ist die Ebbe stark ausgeprägt, was dazu führt, dass Strände bei Ebbe schier unendlich breit werden und bei Flut fast ganz verschwinden. So ist es auch in den Ortschaften, die meistens an einer Flussmündung oder Bucht sind. Bei Ebbe stehen alle Fischerboote im Sand – das sieht meiner Meinung nach nicht ganz so schön aus, dafür ist’s bei Flut umso schöner. Auch der Ort Polperro ist sehenswert und jeden Ort kann man mit einer wunderschönen Wanderung am Coastal Path verbinden. Man geht einfach solange man Lust hat, bis zum nächsten Tea House oder zur nächsten Bucht. Meistens muss man dann denselben Weg wieder zurückgehen – nur teilweise gibt es Busverbindungen zwischen den Orten. Hotel Tipp Looe: Hannafore Point Hotel, da es direkt am Coastal Path liegt. https://hannaforepointhotel.com/
In St Ives haben wir 5 Nächte verbracht und das war fast zu kurz. Dieser Ort ist typischstes Cornwall mit insgesamt 5 wunderschönen Stränden (hier Achtung: im Juli und August dürfen Hunde nur morgens und abends an den Strand, hier bitte direkt auf der Website informieren https://www.cornwall-beaches.co.uk/dog-friendly ; die Engländer halten sich sehr genau an diese Regeln). Wir nächtigen in der Carbis Bay in einem stylischen Apartment von beach retreats, eine Agentur, welche außergewöhnliche Unterkünfte am Meer bietet. https://www.beachretreats.co.uk/dog-friendly-holiday Von der Carbis Bay führt der zwar recht stark frequentierte, aber sehr sehenswerte Küstenwanderweg in einer gemütlichen Stunde nach St Ives. Fischerboote, enge Gassen, reges Treiben – dieser Ort soll unbedingt auf der Bucket List stehen. St. Ives oder die Carbis Bay eignen sich auch perfekt als Ausgangspunkt für die Traumbuchten auf der Lizard Halbinsel und den westlichsten Punkt Porthcurno. Ab jetzt haben Serena und ich für eine Woche Besuch von Mama und Schwester.
Wenn ich an die Kynance Cove (Lizard Halbinsel) denke, dann läuft es mir vor solch außergewöhnlicher Naturschönheit fast kalt über den Rücken. Bei gutem Wetter ist das Farbenspiel zwischen schwarzen Felsen, weißem Sand, tiefblauem Meer und grün bewachsenem Hinterland beeindruckend. Es gibt ein sehr nettes Cafè direkt an der Bucht und Maus konnte sich am Strand so richtig austoben. Beachte hier unbedingt die Gehzeiten! Besuche den Strand bei Ebbe, denn bei Flut verschwindet der Strand komplett im Wasser.
In Porthcurno findet man Cornwall`s schönste Strände – Karibik-Feeling mitten in England! Wir starten unsere Wanderung in Richtung Porth Chapel Beach, dieser ist etwas ruhiger als Porthcurno selbst, aber beim Abstieg zum Strand muss man schon etwas trittsicher sein. Sonst ist er auch einfach von oben sehenswert. Beim Rückweg besuchten wir das Minack Theatre, ein Open Air Theater mit Blick auf das Meer – beim Ausblick fehlen einfach die Worte…..Tickets unbedingt einige Tage im Voraus buchen!!!
Rund um St.Ives gibt es zahlreiche Wanderungen direkt am Meer, welche alle in bis zu 45 Minuten Fahrtzeit mit dem Auto sehr gut erreichbar sind. Parkplätze an Ausgangspunkten sind immer kostenpflichtig, dafür aber auch meistens gut organisiert mit WC und manchmal auch gleich ein Tea House nebenan.
Wir setzen unsere Tour nun fort in Richtung Norden. Hier wird das Meer rauer, die Wellen höher und der Wind etwas mehr. Wir haben einige Tage in einem Apartment in Newquay gebucht. Der Ort selbst ist nicht besonders schön, also nach St Ives darf man sich hier nicht allzu viel erwarten. Aber die Strände können sich wieder sehen lassen und sind maximal hundefreundlich: Fistral Beach, Crantock Beach und die von Steilklippen gesäumte Watergate Bay! Serena konnte an allen Stränden (etwas abseits von den Familien) frei laufen, bei Ebbe ist einfach so unglaublich viel Platz! Auch dem gemütlichen Ort Padstow sollte man einen Besuch abstatten und dann unbedingt den Weg in Richtung Stepper Point gehen - ihr werdet von den Stränden und der Bucht begeistert sein! (Tipp: Tea House einige Meter abseits vom Weg und Cornish Cream Tea bestellen).
Wenn man sich eine Karte zu Hand nimmt oder auf google Maps schaut, dann sieht man, dass alle Strände durch den South West Coast Path verbunden sind. Also einfach öffentlichen Parkplatz suchen und den Küstenwanderweg in eine Richtung starten. Einfach nur perfekt für Strandurlaub mit Hund.
Ein Küstenabschnitt von außergewöhnlicher Schönheit ist der Teil rund um die Bedruthan Steps. Das Meer tost hier rund um die Steilküste und der Blick vom Coastal Path auf die Felsformationen ist gewaltig. Ein Einkehrschwung im Cafè des National Trust rundet hier einen schönen Wandertag ab.
Serena und ich sind in der Zwischenzeit wieder alleine unterwegs und wir entscheiden uns Tintagel und Boscastle noch einen Besuch abzustatten. Aktuell ist das Wetter grad etwas rauer und wir sehnen uns wieder nach dem „tropischen“ Süden Cornwalls. Nichts desto trotz gibt es auch hier beeindruckende Wanderungen rund ums Tintagel Castle und auch weiter in Richtung Norden.
Unsere abwechslungsreiche Reise setzen wir auf den Scilly Inseln fort – aber das ist eine andere Geschichte. Der Reisebericht dazu folgt bald!
Fazit: Für mich ist Südengland und Cornwall ein absolut perfektes Reiseziel für einen Traumurlaub mit Hund. Warum?
• die Temperaturen sind angenehm, von Badewetter bis 15 Grad, Regen und Wind wird sicher alles dabei sein
• die Engländer sind sehr hundefreundlich, überall stehen Wasserschüsseln bereit, Doggy Ice Cream
• es gibt unzählige gut ausgeschilderte Wanderwege, wir haben uns nur auf dem South West Coast Path bewegt, da wir immer in Meeres-Nähe sein wollten
• an sehr vielen Stränden sind Hunde erlaubt https://www.cornwall-beaches.co.uk/dog-friendly
• der perfekte Tagesablauf für Urlaub mit Hund: wandern/spazieren, spielen/toben am Strand, sich sonnen und dann gemütlich im Apartment gemeinsam ausruhen und den nächsten Tag planen
Wichtig: Informiere dich über die aktuellen Einreisebedingungen mit Hund und welche Strände du besuchen darfst. Ich empfehle Cornwall/Südengland im Mai/Juni oder September mit Hund zu bereisen. In den Monaten Juli und August ist Hochsaison und Ferienzeit, hier kann es in den Orten sehr voll werden. Außerdem gibt es im Juli und August an vielen Stränden ein Hundeverbot zwischen 10 und 18 Uhr.
Wenn du Fragen hast, schreib mir einfach über die Kommentarfunktion. Ich freue mich!
Ich wünsche dir und Bello viel Freude bei der Planung eurer nächsten Reise.
Bis bald Sonja & Serena
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